
Vitamin D3 – Immunsystem stärken, Heilung verbessern
Das „Sonnenhormon“ Vitamin D3 rückt immer weiter in den Fokus der biologischen Zahnheilkunde und nimmt als Baustein von gesunden Knochen und Zähnen sowie im Hinblick auf Vitalität, Belastbarkeit, Regeneration und die Abwehrkraft unseres Körpers eine entscheidende Rolle ein. In Anbetracht moderner Lebens- und Ernährungsgewohnheiten gilt ein Vitamin-D3-Mangel mittlerweile als globales Gesundheitsproblem, von dem etwa 40%, im zunehmenden Alter sogar 80% der mitteleuropäischen Bevölkerung betroffen ist.
Vitamin D3 - Funktion im menschlichen Organismus
Vitamin D3 ist ein hormonähnliches Vitamin, das durch den Einfluss von UV-B-Strahlung des Sonnenlichts selbstständig vom Körper produziert wird und eine Vielzahl wichtiger Funktionen im menschlichen Körper übernimmt.
Im Knochenstoffwechsel fördert es in Kombination mit Vitamin K2, Vitamin C und Magnesium maßgeblich die Aufnahme und Einlagerung von Calcium in Knochen und Zähne und ist für Knochenerhalt und Heilung bedeutsam.
Darüber hinaus unterstützt Vitamin D3 eine gesunde Muskelfunktion sowie die Übertragung von Signalen im Nervensystem. Es reguliert zudem vielfältige Prozesse des Immunsystems, indem es chronische Entzündungsreaktionen und krebsfördernde Faktoren hemmt und für eine effektive Immunabwehr sorgt. Nach derzeitiger Studienlage verringert die tägliche Vitamin-D3-Einnahme die Krebssterblichkeit um 12 %. Weitere immunmodulierende Wirkung zeigt Vitamin D3 in der Therapie von Autoimmunerkrankungen (rheumatoide Arthritis, Multiple Sklerose), Allergien, Infektionen sowie der Prävention und Behandlung von Diabetes mellitus Typ-2.
Vitamin-D3-Mangel
Bei einer Vitamin-D3-Unterversorgung treten zunächst unspezifische Allgemeinsymptome wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Muskelschwäche, Knochenschmerzen sowie Herz-, Nieren- und Kreislaufprobleme auf. Ein ausgeprägter Mangel führt bei Kindern zum Krankheitsbild der Rachitis, einer Störung des Knochenwachstums und der Skelettentwicklung. Bei Erwachsenen ist das Vitamin-D3-Defizit mit der Demineralisation und Erweichung des Knochens (Osteomalazie) assoziiert.
Ein niedriger Vitamin-D3-Spiegel gilt insbesondere im fortgeschrittenen Alter als Risikofaktor für die Entwicklung von Demenz und Depressionen.
Vitamin-D3 – Ein wichtiger Baustein für starke Zähne und gesundes Zahnfleisch
Vitamin D3 wirkt entzündungshemmend und reguliert gleichzeitig die Aufnahme und Einlagerung von Calcium in Knochen und Zähne. Calcium wiederum fungiert als essentielles Mineral und Baustein für die Entwicklung, den Erhalt und die Heilung von Knochen, Zähnen und Gewebe. Ein optimaler Vitamin-D-Spiegel ist daher die Grundlage für Regeneration und Neubildung von Knochen und Gewebe nach einer operativen Intervention, schafft bestmögliche Voraussetzungen für den Therapieerfolg und findet im ganzen Spektrum der Zahnheilkunde Bedeutung:
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Parodontitis: Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel geht mit einem erhöhten Risiko für Zahnfleischerkrankungen einher, während Vitamin D3 den Heilungsprozess beschleunigt und den Zahnhalteapparat nachhaltig stabilisiert. In der Therapiephase wirkt Vitamin D3 antientzündlich und unterstützt das Immunsystem.
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Implantation: Vitamin D3 begünstigt die Einheilung von Implantaten, reduziert das Risiko von Infektionen und anderen Komplikationen und erhöht die Knochendichte und somit Stabilität und Langlebigkeit der künstlichen Zahnwurzel.
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Bei Wurzelkanalbehandlungen verbessert die Einnahme von Vitamin D3 die Erfolgschancen.
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Die Überempfindlichkeit von Zähnen wird durch Vitamin D3 reduziert.
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Vitamin D3 verringert über eine bessere Einlagerung von Calcium und Phosphat die Kariesanfälligkeit der Zähne.
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Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist eine erhöhte Vitamin-D3-Einnahme für die optimale Zahnentwicklung des Neugeborenen anzuraten.
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Zahnentwicklung: Vitamin D3 unterstützt die Bildung von Zahnhartsubstanz und verhindert Kreidezähne.
Wann ist ein Vitamin-D3-Test beim Zahnarzt anzuraten?
Der Vitamin-D3-Status sollte im Rahmen der Voruntersuchungen vor jedem geplanten chirurgischen Eingriff, vor Implantation und zu Beginn einer Parodontitistherapie ermittelt werden. Prinzipiell ist eine Mikronährstoffanalyse auch im Hinblick auf die allgemeine Mund- bzw. systemische Gesundheit empfehlenswert.
MANGEL ERKENNEN UND
AKTIV VORBEUGEN. BEHANDLUNG
UND GESUNDHEIT OPTIMIEREN
Wie läuft ein Vitamin-D3-Screening bei uns in der Praxis ab?
Bisher musste eine Mikronährstoffanalyse im Fachlabor durchgeführt werden. Dank spezieller Analyseverfahren kann der Vitamin-D3-Spiegel im Blutplasma des Patienten schnell und zuverlässig aus nur wenigen Tropfen Blut aus der Fingerkuppe bestimmt werden. Die Auswertung erfolgt innerhalb von 12 Minuten direkt in der Praxis, sodass auf Basis des aktuellen Vitamin-D3-Status eine optimale Tagesdosis errechnet werden kann.
Warum sollte das Auffüllen des Körperspeichers immer ärztlich begleitet werden?
Zum Auffüllen des Körperspeichers bei Vitamin-D3-Mangel sieht die Anfangstherapie eine tägliche Supplementation eines hochdosierten Vitamin-D3-Präparats über mehrere Wochen vor. Um eine Über- oder Unterdosierung oder eine Interaktion mit anderen Arzneimitteln zu vermeiden, sollte eine Vitamin-D3-Supplementation immer ärztlich begleitet und vierteljährlich nachkontrolliert werden. Nach Auffüllen des Vitamin-D3-Speichers schließt sich die zum Erhalt eines konstanten Blutspiegels die Gabe eines niedriger dosierten Vitamin-D3-Supplements an (Erhaltungstherapie).
Wie sollte Vitamin D3 eingenommen werden?
Vitamin D3 ist ein fettlösliches Vitamin für dessen sichere Verstoffwechslung sich die tägliche Einnahme (Supplementation) eines zusatzfreien Öls in Reinform empfiehlt. Tägliche Vitamin-D3-Dosen bedingen nachweislich eine bessere Wirksamkeit.
Insbesondere während einer Vitamin-D3-Hochdosistherapie ist die Verwendung eines Kombinationspräparats mit Vitamin K2 und Magnesium anzuraten:
Vitamin K2 gewährleistet die notwendige Aktivierung zuständiger Transportproteine des Calcium- und Knochenstoffwechsels sowie den Transport und die Einlagerung von Calcium in Knochen und Zähne. Magnesium wiederum ist essentiell für den Metabolismus von Vitamin D3.
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Irrtum 1: Eine gesunde Ernährung ist ausreichender Schutz vor Vitamin-D3-Mangel.Prinzipiell empfiehlt sich, Vitamin-D3-reiche Lebensmittel (fette Fische, Eigelb, Leber Milchprodukte) in seine Ernährung zu integrieren. Jedoch wird Vitamin D3 vornehmlich nicht über die Nahrung resorbiert, sondern zum größten Teil durch die UV-B-Strahlung der Sonne in der Haut produziert. Selbst eine ideale Ernährung leistet fast keinen Beitrag zur Vitamin-D3-Versorgung. Dafür ist allein die Sonnenexposition entscheidend.
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Irrtum 2: Der im Sommer produzierten Vitamin-D3-Speicher reicht über den Winter.In der 5-monatigen Winterzeit produziert der Körper kein Vitamin D3. In den Sommermonaten bei teils unzureichender Sonneneinstrahlung ist es häufig nicht möglich, das Defizit auszubalancieren bzw. einen ausreichenden Speicher für die Wintermonate aufzubauen. Für eine effektive Synthese von Vitamin D3 ist ein direkter, mindestens 15-minütiger Sonnenkontakt der nackten Haut in der Zeit zwischen 11-16 Uhr erforderlich. In Anbetracht moderner Lebensgewohnheiten verbringen wir den genannten Zeitraum jedoch meist in Innenräumen. Im Winter ist der Vitamin-D3-Spiegel bereits nach 8 Wochen stark gesunken, sodass fast 80 % aller Menschen im Winter eine Unterversorgung mit Vitamin D3 erleiden. Mindestens ab Herbst ist dafür eine tägliche Ergänzung mit Vitamin D3 nötig, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen.
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Irrtum 3: 1.000 IE sind genug Vitamin D3.Die Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt zur Aufnahme von Vitamin D3 eine tägliche Dosis von 600 bis 800 IE. Verschiedene Studien konnten mittlerweile jedoch belegen, dass bei der Berechnung des Vitamin-D3-Bedarfs jahrelang erhebliche statistische Fehler begangen wurden und der tatsächliche Bedarf um den Faktor 10 zu niedrig angesetzt wurde. Im Winter verhindert man durch die empfohlene Gabe von 600 IE zwar einen Vitamin-D3-Mangel zu umgehen - allerdings bedingt dies den gleichzeitigen Verbrauch des körpereigenen Vitamin-D3-Speicherdepots. Auf Basis dieses Datenmaterials geht man mittlerweile davon aus, dass gesunde Menschen in der Erhaltungsphase insgesamt effektive 3000-5000 IE benötigen, um einen Vitamin-D3-Spiegel stabil zu halten. Bei einem starken Mangel ist eine zeitlich begrenzte Anfangstherapie mit sehr hohen Dosen Vitamin D3 um die 10.000 IE/Tag durchzuführen, um den Blutspiegel schnell auf Normalwerte anzuheben. Biologisch ist eine derartige Größenordnung sogar vorgesehen, denn der Körper bildet selbstständig in der Mittagssonne in Badebekleidung etwa 10.000-20.000 IE Vitamin D3.
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Irrtum 4: Eine zweiwöchige Vitamin-D3-Einnahme mit 20.000 IE ist ausreichend.Eine gängige und viel verbreitete Variante der Vitamin-D3-Supplementation ist die Einnahme von hochdosierten Präparaten (20.000 IE) im Abstand von zwei Wochen in Tablettenform. Eine bessere Wirksamkeit lässt sich jedoch über eine tägliche Vitamin-D3-Einnahme, die eine konstante Bioverfügbarkeit der aktiven Hormonform im Blutplasma ermöglicht, erzielen. Insgesamt profitieren Menschen ab dem Alter von 70 Jahren am meisten von der täglichen Vitamin-D3-Einnahme, da im höheren Alter die Fähigkeit zur Vitamin-D3-Synthese und Resorption auf weniger als die Hälfte reduziert sein kann. Übrigens: Die Tablettenform ist zwar die häufigste und preislich günstigste Variante der Vitamin-D3-Einnahme. Tabletten enthalten allerdings viele Zusatzstoffe, weshalb sich für eine sichere Resorption des fettlösliche Vitamin D3 besser ein reines Ölpräparat empfiehlt.
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Irrtum 5: Vitamin D3 wirkt bei allen Menschen gleich.Vitamin-D3-Rezeptoren, Transportmoleküle und die für die Umwandlung notwendigen Enzyme unterliegen großen genetischen Unterschieden, woraus eine sehr individuelle Vitamin-D3-Verstoffwechslung resultiert. Neben Genetik, Alter und Gewicht erschweren zudem bestehende Vorerkrankungen (Fettstoffwechsel- und chronische Darmerkrankungen, akute Infektionen) die Resorption von Vitamin D3, weshalb eine Dosierungsempfehlung immer in Abhängigkeit eines Bluttests und nach ärztlicher Risikoanalyse kalkuliert werden sollte.
Sie möchten Vitamin-D3-Mangelerscheinungen erkennen und vorbeugen, Ihr Immunsystem stärken und Ihre Gesundheit optimieren?
Gern beantworten wir in einem persönlichen Gespräch Ihre Fragen rund um das Vitamin-D3-Screening und Mikronährstoffanalyse bei uns in der Praxis.